In der Evangelischen Zeitung fand ich im letzen Jahr einen Artikel über das nebenstehende Schild, dessen Überschrift so viel wie „Beklagen verboten“ heißt. Dieses Schild hängt nicht irgendwo, sondern im vatikanischen Gästehaus Santa Marta an der Eingangstür zur Suite des Papstes. Das Schild warnt, dass Beschweren dem Humor und der Fähigkeit schade, Probleme zu lösen. „Um das Beste von sich zu geben, muss man sich auf das eigene Potenzial, nicht auf seine Grenzen konzentrieren. Daher hör auf, Dich zu beschweren und handle, um Dein Leben zu verbessern. Strafen werden verdoppelt, wenn man sich in Anwesenheit von Kindern beschwert“, ist weiter zu lesen. „Wer sich beschwert befindet sich in einer Opferrolle, die sich durch eine Verschlechterung der Stimmung und sinkende Fähigkeiten zur Problemlösung auszeichnet“, so eine weitere Erklärung. Darüber mal nachzudenken, lohnt bestimmt!
Wir alle beschweren uns doch immer wieder gern: das Wetter ist zu heiß/kalt/trocken/nass; das Glas ist halb leer; die Musik zu laut/leise etc., etc. Einen Grund finden wir immer. Schade! Und wie oft höre ich, wenn ich mein Gegenüber frage wie es ihm geht: „Ich habe keinen Grund zu klagen“. Das klingt ja auch schon fast wie eine Klage! Warum machen wir das? Brauchen wir so viel Aufmerksamkeit? Doch erstaunlich: Dieses ständige Klagen führt nicht zu mehr Beachtung, nein, es wird schon fast nicht mehr wahrgenommen. Es verschlechtert nur die Grundstimmung. Wie wäre es, wenn wir auf die o. g. Frage antworten würden: „Es geht mir gut!“ Und dazu vielleicht auch noch sagen warum es mir gut geht, z. B.: „Wir sind alle gesund und haben Arbeit/ Unser Kind hat einen sehr netten Freund/ Wir waren auf einer Hochzeits-/Geburtstagsfeier“. Das ist keine Selbstbeweihräucherung und auch keine Angeberei sondern wird wahrscheinlich in einem netten, positiven Gespräch enden welches man mit einem Lächeln und einem guten Gefühl verlässt. Besinnen wir uns also ruhig auf all das Positive in unserem Leben und äußern dies auch, dann lassen sich die gelegentlich auftretenden Probleme auch besser und leichter lösen. Gehen wir das Leben positiv an.
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